Verfasst am 22.05.2020 um 12:57 Uhr

Stadtnatur-Ranger für Berlin   

Modellprojekt in der Großstadt 

In der Hauptstadt sind jetzt die ersten „Stadtnatur-Ranger“ unterwegs. Sie fragen sich, was ein „Ranger“ macht? Unter dem englischen Begriff „Ranger“ versteht man zumeist Schutzgebietsbetreuer, wie man sie aus National- oder Naturparks kennt. Berlin hat nun Fachleute und Ansprechpartner für den Schutz und die Pflege seiner ökologisch wichtigen Flächen eingesetzt. Die Berliner Stadtnatur-Ranger sind für Umwelt- und Gebietsbeobachtungen zuständig, aber auch für die Umweltbildung und -aufklärung von Bürger*innen.


Wie sieht das in der Praxis aus?
 „Die Ranger*innen sind unter der Woche jeden Tag in ihrem Schutzrevier unterwegs, informieren die Bürger*innen über die besonderen Tiere und Pflanzen in ihrem Kiez, sind selbst Ansprechpartner*innen für Naturschutzfragen und kümmern sich um Flächenentwicklungen und Renaturierungen“, schreibt die Stiftung Naturschutz Berlin (SNB) auf ihrer Webseite. Das Modellprojekt wird durch die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) finanziert. Jedoch koordiniert die SNB das Vorhaben und setzt die Ranger*innen ein. Das Gesamtprojekt läuft zwei Jahre und wird wissenschaftlich begleitet


Aufgaben der Ranger

• Schutz und Pflege von Natur und Landschaft

• Umwelt- und Gebietsmonitoring (Dokumentation von Veränderungen, Vandalismus)

• Maßnahmen zum Arten- und Biotopschutz

• Kartierungen (z.B. von Kreuzkröte, Zauneidechse, ...)

• Umweltbildungsarbeit (z.B. Ranger-Touren, Qualifizierung von Freiwilligen, Junior-Ranger-Programme)

• Netzwerk mit Naturschutzverbänden

• Öffentlichkeitsarbeit vor Ort

Damit sei das Projekt ein ökologisch orientiertes Schutzgebietsmanagement, das auch Daten der Berliner Stadtnatur erhebe. Darüber hinaus wird auch auf die grünen Belange und Bedürfnisse der Bürger*innen eingegangen, ist auf der SNB-Webseite zu lesen.


Corona: Bildungsangebote später

Das Modell ist zunächst mit 12 Ranger*innen gestartet worden. „Angesichts der Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie werden die Stadtnatur-Ranger*innen in den nächsten Wochen vor allem folgende Aufgaben wahrnehmen: 


Netzwerkarbeit, Kartierungen, Aufnahme und Bewertung von Gebietsmerkmalen, Vorschläge zur Gebietsentwicklung, Unterstützung der Bezirke bei Artenschutzmaßnahmen, Konzeption erster Projekte und Angebote für die Öffentlichkeitsarbeit. Konkrete Angebote zur Umweltbildung folgen zu einem späteren Zeitpunkt.“, lässt die Stiftung verlauten.



Quelle / Fotos: Stiftung Naturschutz Berlin

Informationen zum Projekt

Pressemitteilung der Stiftung