Pressemitteilung
Was Kleingärtner von der neuen Koalition erwarten
In einem Offenen Brief hat sich heute der Landesverband Berlin der Gartenfreunde e. V. an die Dachgruppe der Koalitionsverhandlungen gewandt. Darin knüpfen die Gartenfreunde an im Oktober übergebene Vorschläge an die Verhandlungsführer von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke an und erneuern ihre Forderungen an eine zukünftige Landesregierung.
Im Sinne des Erhalts von Kleingärten als grüne und gesunde Ressourcen für Berlin werden für die bevorstehende Legislaturperiode konkrete Maßnahmen zur Sicherung von Kleingartenflächen erwartet:
- langfristig sichernde Bebauungspläne und begleitend eine geeignete rechtliche Untersetzung des Bundeskleingartengesetzes für das Land Berlin,
- nochmalige Überprüfung auf Alternativstandorte für beabsichtigte Bauinvestitionen bei bereits zur Räumung vorgesehenen Kleingartenanlagen,
- für in Anspruch zu nehmende Kleingartenflächen sind rechtzeitig Ersatzstandorte festzulegen und planerisch auszuweisen,
- Initiativen, um Kleingartenanlagen auf Privatland abzusichern, gegebenenfalls über Ankauf aus Landesmitteln oder durch vertragliche Vereinbarungen mit Eigentümern.
Berlin braucht mehr Gärten
Weil Berlin mehr Gartenfläche brauche, fordern die Berliner Gartenfreunde darüber hinaus, dass in neuen komplexen Wohnungsbauquartieren Kleingartenflächen im Sinne des Bundeskleingartengesetzes vorzusehen sind. Sollten Ersatz- und Neuflächen geplant werden, sollten diese gemeinsam mit den Kleingartenverbänden der Bezirke konzipiert und entwickelt werden.
Außerdem pocht der Landesverband auf transparente Beteiligungsverfahren mit Betroffenen und Interessierten. Für die Qualifizierung von Gartenfachberaterinnen und Gartenfachberatern wird eine Fortsetzung der Unterstützung bei der Aus- und Weiterbildung erwünscht. Ebenso für die Informations- und Schulungstätigkeit des Verbandes für die Bevölkerung in gartenfachlicher und ökologischer Hinsicht.
Abschließend bieten der Landesverband und die Berliner Bezirksverbände der Kleingärtner in dem Schreiben ihre aktive Mitwirkung bei der Umsetzung der in der Wahlperiode vorgesehenen Maßnahmen an.
„Wir stellen diese Forderungen nicht nur für jetzige und zukünftige Kleingärtnerinnen und Kleingärtner, sondern auch im Sinne der Umweltgerechtigkeit für alle Berliner“, erklärt Gert Schoppa. „Jetzt müssen die richtigen Weichen in den Koalitionsvereinbarungen gestellt werden, ansonsten besteht die Gefahr, dass alle guten Worte nur Schall und Rauch bleiben und Grünflächen weiterhin als Flächen zweiter Klasse behandelt werden“, so der Präsident des Landesverbandes weiter.
Der Landesverband
Der Landesverband Berlin der Gartenfreunde e. V. ist die Dachorganisation des Berliner Kleingartenwesens und setzt sich dafür ein, dass dessen gesellschaftlicher, ökologischer und klimatischer Stellenwert auch im 21. Jahrhundert anerkannt wird und erhalten bleibt. Er vertritt die Interessen von rund 66.000 Pächter:innen auf insgesamt 736 Kleingartenanlagen. Es profitieren jedoch noch mehr Menschen von Kleingärten in der Hauptstadt. Rechnet man Familie und Freunde dazu, kommt man auf eine Schätzung von ca. 300.000 Menschen, die Berlins Kleingärten direkt nutzen. www.gartenfreunde-berlin.de, www.klimagaerten.de