Gartenthemen
zurück zur Übersicht
Verfasst am 28.12.2022 um 16:10 Uhr

Düngung und Bodenzustand -wichtige Kriterien für gesunde Gartenpflanzen

Damit Ihnen Ihre Pflanzen viele Blüten und Früchte im Garten bescheren, müssen diese ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Die Düngung im Garten steht in enger Beziehung zum Bodenzustand. Untersuchen Sie daher zuerst den Boden auf seinen „Ist-Zustand“. Von den Ergebnissen können sie nun eine Nährstoffzusammensetzung zur Düngung Ihrer Pflanzen ableiten. Optimalerweise stehen in einem Dünger die Nährstoffe in einem bestimmten Verhältnis zueinander. Die Komponenten werden in Haupt- und Spurenelemente unterschieden.

Hauptelemente

Stickstoff, Phosphor, Kali, Calcium, Magnesium und Schwefel zählen zu den Hauptelementen. Um diese Stoffe den Pflanzen zu Verfügung zu stellen, gibt es zwei Arten von Dünger. Als langsam wirkender organische Dünger, der aus tierischen und pflanzlichen Bestandteilen besteht. Als schnell wirkende mineralische Dünger, die auf anorganische Ausgangsprodukten basieren.

 

Organischer Dünger

Der organische Dünger wird im Boden von Mikroorganismen erschlossen und steht dann erst den Pflanzen zu Verfügung. Die Wirkung hat damit eine gewisse Anlaufzeit von mehreren Wochen. Der Wirkungsbeginn ist auch von Temperatur, Feuchtigkeit und dem Humusgehalt des Bodens abhängig. Je feiner der organische Dünger ist, desto rascher kann er wirken. Die organische Düngung ist eine stetige und langsam fließende Nährstoffquelle. Der bekannteste Dünger ist Kompost, der hauptsächlich aus zersetztem pflanzlichem Material besteht. Bekannt ist außerdem Brennesseljauche.

 

Als tierische Naturdünger sind Hornspäne und Fäkalien wie Jauche, Gülle, Pferdemist und Guano bekannt. Den Fäkalien ist gemeinsam, dass sie schlecht dosierbar sind. Sie sind sehr stickstoffhaltig, enthalten damit auch Natriumnitrat. Und Nitrat wird schnell vom Regen ausgewaschen und verschlechtert die tieferen Bodenschichten und das Grundwasser. Insgesamt besteht die Gefahr mit tierischen Fäkalien mit Stickstoff zu überdüngen.

 

Mineraldünger (Kunstdünger)
Bei den mineralischen Düngern liegen die Nährstoffe in leicht löslichen Mineralsalzen vor und können rasch von den Pflanzen aufgenommen werden. Das hat den Vorteil, erkannte Mangelzustände schnell zu beheben. Es besteht aber die Gefahr zu hoher Gaben (Überdüngung), die die Pflanzen und Bodenlebewesen zerstören. Außerdem gelangt ein Teil des Düngers ins Grundwasser. Hier ist also Vorsicht geraten.
Die Herstellung von diesen künstlichen Düngern ist nicht nachhaltig. Das Nitrat im Mineraldünger wird außerdem in energieaufwändigen chemischen Prozessen aus Luftstickstoff hergestellt.

 

Kompost für den Garten

Ökologisch gärtnernde Menschen vermeiden diese industriell hergestellten „Kunstdünger“ und greifen lieber zu Kompost. Seine fast ausschließlich pflanzliche Herkunft schließt eine Überdüngung aus und seine „Herstellung“ und der Gebrauch sind umweltfreundlich. Darüber hinaus sind alle notwendigen Spurenelemente enthalten. Allerdings sind Einzelstoffe oder gezielte Mischungen von Vorteil, um Pflanzen speziell zu versorgen. Dies ist mit Kompost nicht möglich.

 

Empfehlungen

Ich empfehle Ihnen vor allem Kompost als Dünger für Ihren Garten. Möchten Sie etwas anderes verwenden, lassen Sie sich nicht von den vielen käuflichen Mischungen in Gartencentern und Baumärkten verführen. Mineraldünger mögen ihre Berechtigung in der Landwirtschaft haben, im Hobbygarten sollten sie nur verwendet werden, wenn die Bodenanalyse dies anzeigt, wenn Pflanzen einen Nährstoffmangel zeigen oder für wirkliche Spezialkulturen, nicht jedoch als Universaldünger. 

 

Gartenkulturen
Dünger
 
Für alle Neupflanzungen
Hornspäne
 
Für den Rasen
Rasenlangzeitdünger, Magnesium Kalk
 
Für Rhododendron und andere Spezial-Kulturen
Spezialdünger
 
Für viele Obst und Ziergehölze
Mehrnährstoffdünger, Kalk
 
Immergrüne Kulturen
Bittersalz und Mehrnährstoffdünger
 

 

Tabelle: Übersicht einer Düngerempfehlung für verschiedene Gartenkulturen

 

Die Aufnahme von Nährelementen für die Wurzel ist unter anderem abhängig vom „Säuregehalt“ des Bodens (pH-Wert). Er sollte im Garten im Regelfall bei pH 7 (neutral) liegen. Richtet sich aber immer an die vorhandene Bodenart.

 

 

 

Sven Wachtmann, Vorstandsmitglied für Fachberatung

12/2018

Dokumente: