Verfasst am 01.08.2016 um 21:00 Uhr

Abgeordnetenhauswahl 2016: Berliner Gartenfreunde fragen - die Parteien antworten

Kleingartenanlagen sind unverzichtbarer Bestandteil des öffentlichen Grüns. Die Berliner Gartenfreunde sehen diese grünen Oasen in einer wachsenden Stadt jedoch stark bedroht. Immer häufiger treten sie in Konkurrenz zu Wohnungs- und Gewerbebau- sowie Infrastrukturmaßnahmen. Die Berliner Gartenfreunde engagieren sich daher seit vielen Jahren unter dem Motto „Für eine grüne soziale Stadt“ im Bündnis mit zahlreichen Naturschutzverbänden und Initiativen für deren Erhalt und qualitative Weiterentwicklung. 


Vor der Wahl zum Abgeordnetenhaus und zu den Bezirksparlamenten am 18. September hat der Landesverband Berlin der Gartenfreunde e.V. die im Parlament vertretenen Parteien nach ihren Plänen und Aktivitäten für die neue Legislaturperiode gefragt:


1. Der Landesverband Berlin der Gartenfreunde muss sich immer öfter mit der Behauptung auseinandersetzen, dass die vielen Kleingartenflächen in der Stadt eine Behinderung für den notwendigen Wohnungsbau darstellen. Gleichzeitig wurde über Jahre zugelassen, dass wertvolle innerstädtische Flächen eingeschossig mit Supermärkten und Discountern einschließlich der dazugehörenden Parkflächen bebaut wurden.

Welche Positionen vertreten Sie zu dieser Behauptung und den Entwicklungen? Was wollen Sie diesbezüglich in der kommenden Wahlperiode tun? 


2. Die Hauptstadt steht vor der großen Herausforderung, Menschen verschiedener Nationalitäten und Kulturen zu integrieren. Kleingärtnerinnen und Kleingärtner übernehmen mit vielen Projekten Verantwortung für die Gestaltung der Stadt, in dem sie durch freiwilliges bürgerschaftliches Engagement die Integration zuziehender neuer Stadtbürger stärken und ihnen die Möglichkeit geben, ihre oft eng mit der Natur und dem Boden verbundenen Wurzeln ausleben zu können. Eine wachsende Stadt benötigt eher mehr als weniger Grund und Boden für eine private Freizeitnutzung, und dies auch im gärtnerischen Bereich.

Wie wollen Sie mit dafür sorgen, dass die gesundheitserhaltende und wissensvermittelnde Naturverbundenheit der heutigen und zukünftigen Bewohner von Berlin mindestens auf dem jetzigen Niveau gehalten wird? 


3. Die Interessenten für einen Kleingarten in Berlin werden immer jünger und es werden mehr. Dies beweist offensichtlich, dass der Hang zum kleinen Garten nicht auf dem absterbenden Ast ist.

Welche Vorschläge werden Sie bezüglich der Erhaltung, Fort- und Neuentwicklung von Kleingartenflächen in Berlin in die neue Legislaturperiode einbringen? 


4. Die Warteliste mit rund 14 000 Interessenten für einen Kleingarten bei steigender Tendenz ist mehr als ein deutliches Indiz für die Bedeutung der kleinen Gärten als Ausgleichsfaktor im Großstadtgetriebe.

Welche Chancen sehen sie, von politischer Seite aktiv daran mitzuwirken, diesen Nachfragestau sukzessive zu reduzieren? 


Es antworteten die Berliner Landesverbände der SPD, CDU, der Grünen und der Partei Die Linke. Nachzulesen auch im Berliner Gartenfreund, Ausgabe September 2016. Die Piraten haben die Fragen nicht beantwortet.

Dokumente: