Verfasst am 23.05.2016 um 16:00 Uhr

Begegnungen: Bellevue - Park und Schloss

Gabriele Thöne, Karsten Grüneberg, Günter Landgraf, Udo Lauer (v.l.)

Eröffnung der Fotoausstellung mit Buchvorstellung      


Am 14. Mai eröffnete der Fotojournalist Udo Lauer mit Freunden und Wegbegleitern sowie Gästen und Kunden des Hellweg-Baumarkts in der Köpenicker Filiale seine Fotoausstellung „Begegnungen: „Bellevue Park und Schloss“. Für das Unternehmen Hellweg ist diese Art der Präsentation durchaus ein Experiment: Fotokunst gleichsam zwischen Fliese, Zement und Bohrmaschine – wie Udo Lauer es nennt. „Die Filiale Köpenick hat eine große und sehr gut sortierte Gartenabteilung“, hebt Udo Lauer hervor. „Hier gibt es kleine Gehölze, Blumen, Zierpflanzen und zahlreiche Gartenfachbücher – da ist die Fotoausstellung doch gut aufgehoben.“


Karsten Grüneberg, Distrikleiter der Hellweg-Profi-Märkte, begrüßte als Hausherr die Gäste. Günter Landgraf, Präsident des Landesverbandes Berlin der 

Gartenfreunde e.V., lenkte die Aufmerksamkeit auf das Naturerlebnis.


Karsten Grüneberg, Udo Lauer

„Peter Lenné hat im Park Bellevue Großartiges für die Stadt und ihre Bewohner vollbracht.“, ruft er in Erinnerung. „Das leisten viele tausend Kleingärtner in ihren grünen Oasen im kleinen.“ Gabriele Thöne, Vorstandsmitglied der Lenné-Akademie, würdigte die Gartenkunst Peter Lennés und die charakterstarke Landschaftsfotografie Udo Lauers.


Die Fotoausstellung läuft bis zum 3. Juni, täglich (außer sonntags) von 8 bis 18 Uhr.

Ort: Hellweg Baumarkt, Salvador-Allende-Straße 115, 12559 Berlin (Eingangsbereich, nach dem Windfang links).


Der gleichnamige Fotoband „Bellevue – Park und Schloss“ ist in allen Buchhandlungen oder über den Künstler erhältlich. Weitere Informationen: www.dahlemer-briefe.de, Neues aus Berlin

Günter Landgraf

Ansprache von Günter Landgraf


Lieber Udo Lauer, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste, liebe Gartenfreunde, 


ich freue mich, Sie hier an diesem wunderschönen Samstagvormittag zu sehen. Gemeinsam wollen wir uns heute abseits der Hektik naturnah treiben lassen. Anlass sind die großformatigen Fotos aus dem Schlosspark Bellevue von unserem langjährigen Freund und Fotokünstler Udo Lauer. Das Schloss Bellevue und der zugehörige Park bilden eine wechselvolle Geschichte ab, die mit historischen Ereignissen und bedeutenden Namen von Friedrich dem Großen bis Joachim Gauck verbunden ist. Darüber mögen an geeigneten Stellen die Historiker sprechen.


Als Präsident des Landesverbandes Berlin der Gartenfreunde möchte ich unseren Blick auf die Natur richten: Durch das sensible Auge des Fotografen erleben wir einen herrlichen Park zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten. Da ihn der Bundespräsident üblicherweise nur einmal im Jahr, zum Sommerfest, für die Öffentlichkeit zugänglich macht, freuen wir uns umso mehr, dass wir diesen nicht-öffentlichen Ort hier und heute durch die Fotos von Udo Lauer kennenlernen dürfen.


Wir begegnen einer vielfältigen Flora aus Laub- und Nadelbäumen, Sträuchern, Stauden, Blumen und Wiesen. Udo Lauer fängt mit seiner Kamera die heimischen Baumarten Eiche, Buche, Ahorn und Kastanie ebenso ein wie die eher exotisch anmutenden Varianten Trompetenbaum, Tulpenbaum, Maulbeerbaum, Gingko oder Götterbaum.


Zur Parklandschaft gehören darüber hinaus zwei Teiche, ein Brunnen und zahlreiche, mit Zierkies ausgelegte Rundwege. Der Schlosspark bietet also Gartengestaltung auf höchstem Niveau. In all der gestalteten Natur leben natürlich auch viele Tiere, so etwa Enten, Fische und Frösche, aber auch Kraniche, Reiher, Spatzen, Eichhörnchen, Wildgänse und Füchse. Die Presse berichtet zudem gelegentlich von Fledermäusen sowie unzähligen Käfer- und Schmetterlingsarten.


In einem Vorwort zu Udo Lauers Fotoband erläutert der Gartenmeister Werner Nösler, wie er und seine Kollegen das wunderbar gewachsene, ökologische Paradies des Schlossparks Bellevue pflegen und erhalten. Dazu zählen zum Beispiel das Schneiden der Rasenflächen und der Gehölze, die Erhaltung der Wege, Düngung der Stauden, Schnitt der Wasserpflanzen und die Kompostierung von Laub und gemähtem Gras.


Wenn wir dies lesen, dann könnten wir meinen, der Gartenmeister berichtet über die Bewirtschaftung eines Kleingartens. Denn dies alles kommt uns Kleingärtnern sehr bekannt vor. Auch wir – und gerade jetzt im Wonnemonat Mai – sind damit beschäftigt, unsere grünen Oasen zu pflegen, zu bestellen und zu gestalten. So wie es der Schlossgärtner beschreibt. Neben Bohnen, Möhren und Tomaten bieten sich im Nutzgarten auch Brokkoli, Porree und Zucchini an. Im Obstgarten denken wir zum Beispiel an Erdbeeren und an Rhabarber. Der eine oder andere von uns geht aus diesem Grund auch mal zum Hellweg-Profimarkt.


Lassen wir uns also hier und heute von Udo Lauers Natur-Ansichten inspirieren und in eine grüne Oase in der Mitte der Stadt entführen. Und haben wir dabei präsent, dass es die große Form – den Schlosspark Bellevue – in Miniaturausführung als Kleingärten vieltausendfach in der Stadt gibt – noch. Ich wünsche uns beim Rundgang durch die Ausstellung interessante Einblicke!


Gabriele Thöne, Udo Lauer

Ansprache von Gabriele Thöne


Meine sehr geehrten Damen und Herren!


Ich freue mich, heute mit Ihnen eine Ausstellung zu einem wunderbaren Bildband des bekannten Fotografen Udo Lauer bei Hellweg zu eröffnen. Ich tue dies als Bewunderer des Werkes von Udo Lauer, als Engagierte für Gartenbau und Gartenkultur in der Deutschen Gartenbaugesellschaft 1822 und in der Lenné-Akademie, aber auch als mit Leib-und-Seele-Berlinerin und nicht zuletzt als Kundin der vielen Bau- und vor allem auch Gartencenter des Hauses Hellweg.


Udo Lauer, ein Mann – sein Weg führte ihn vom Schiffsjungen bis zum Fotografen – der fünf unserer Bundespräsidenten während ihrer Amtszeit mit der Kamera begleitete und dessen Ausstellungen auch international bekannt sind. Udo Lauers Fotografien sind von eigenem Reiz. Er knipst nicht irgendwas, er durchdringt seine Motive und legt sie frei. Bilder, die fesseln in ihrer Einzigartigkeit. Seinen Blick richtet er auf Menschen ebenso wie auf die Natur, der er dadurch Individualität gibt: einer Allee, einem Baum, einem Blatt. Nichts ist ewig, das wissen wir, aber durch die Fotografien Udo Lauers wird uns die Kostbarkeit der Zeit „vor Augen geführt“. Er macht sie sichtbar wie einen Schatz, den man oft erst nach und nach in seiner Umfänglichkeit erkennt.


Bei einem Spaziergang von Udo Lauer mit Marianne und Richard von Weizsäcker, der 1994 Schloss Bellevue wieder zum ersten Amtssitz deutscher Bundespräsidenten machte, kam die Idee zu dem vorliegenden Buch, dem Tausende von Bildern zugrunde liegen und von denen einige hier zu sehen sind. Richard von Weizsäcker war es auch, den Udo Lauer als letzter Besucher vor dessen Tod mit dem Buch „Bellevue – Park und Schloss“ erfreuen konnte, dem Bildband mit Fotografien des Parks von Udo Lauer und einfühlsamen Texten von Eike von Oppeln-Bronikowski sowie vom Gartenmeister Werner Nösler. Richard von Weizsäcker war gerührt und berührt zugleich und nannte es in seiner Widmung den „Spiegel glücklicher Erinnerungen“.


Bellevue ist für Berliner und Berlinerinnen oft nur ein wunderschöner Ort, an dem man entlang der Spree vorbeifährt – in Sichtweite des Reichstagsgebäudes und der Siegessäule (oder wie der Berliner so schön schnodderig sagt: “de Gold-Else“). Beim Autofahren ein schneller Blick: Sind die Fahnen vor dem Schloss gehisst, ist der Hausherr da?


Dabei ist Bellevue weit mehr! Es ist ein Teil unserer gelebten Nationalität, eine Harmonie aus repräsentativer Architektur und Gartenkultur. Allein die herrlichen Bäume, die Blumen und die verwunschenen Plätze machen den Park zu einem Kunstwerk der von Menschenhand – und das mit viel Arbeit und der Geduld eines Gärtners – gestalteten Natur. Gründe genug mithin, Bellevue von Nahem zu betrachten, von ganz Nahem, und es sich so ganz persönlich zu eigen zu machen.


Nun, weshalb eine Ausstellung und eine Präsentation über Park und Schloss Bellevue bei Hellweg, einem Unternehmen, das 186 Jahre nach dem Spatenstich für Bellevue gegründet wurde und heute zu den Marktführern im Bereich Bau- und Gartencenter zählt? Erstens einmal, weil Hellweg in seinen Kunden und Kundinnen auch Menschen sieht, die sich nach Natur und Schönheit und heutzutage mehr denn je nach Nachhaltigkeit sehnen. Ein wichtiges Motto, ja ein Leitbild bei Hellweg lautet deshalb auch: „Wir wollen die Welt unserer Kunden ein bisschen schöner machen“. Das beinhaltet, den Menschen ganzheitlich wahrzunehmen, nicht nur reduziert als Käufer und Konsumenten. Genau wie bei Udo Lauer, der ebenfalls nicht nur ein Motiv ablichtet, sondern mit seinen Bildern Geschichten erzählt, vom Leben und von der Natur, vom Miteinander.


Beim Betrachten der Bilder von Udo Lauer kann man deshalb hier – mitten im vermeintlichen Alltag – eine kurze Auszeit nehmen und sich darauf besinnen. Und man kann angeregt werden zu einem Gedankenflug: vom eigenen Garten, Schrebergarten oder der nahegelegenen Grünanlage hin zur Parklandschaft des Schlosses Bellevue und wieder zurück bis auf den eigenen Balkon. Das schafft einer mit seinen Bildern: Udo Lauer.


Dieter Kienast, einer der bekanntesten Landschaftsarchitekten unserer Tage, sagte einmal: „Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum.“ Und das gilt im Großen wie im Kleinen. Udo Lauer öffnet uns dieses Gefühl mit seinem phantastischen Buch und seiner Art, die Welt und eben gerade auch Park und Schloss Bellevue zu sehen. Folgen Sie ihm, mit den Augen und mit dem Herzen.