Verfasst am 11.03.2022 um 14:30 Uhr

Berliner Gartenfreunde zeigen sich solidarisch mit geflüchteten Menschen aus der Ukraine

Wie die gesamte Berliner Bevölkerung sind auch die Kleingärtnerinnen und Kleingärtner in unserer Stadt tief betroffen von den Kriegsereignissen in der Ukraine. Der Landesverband Berlin der Gartenfreunde bekundet seine Solidarität mit dem ukrainischen Volk und verurteilt den Angriff Russlands auf das souveräne Nachbarland in aller Schärfe. Zahllose Gartenfreunde in Berlin sind in den vergangenen Wochen aktiv geworden, um Unterstützung zu leisten – für die Bevölkerung in den Kriegsgebieten ebenso wie für die Zehntausende von geflüchteten Menschen aus der Ukraine, die inzwischen in Berlin angekommen sind. 


Spendenaktionen initiiert

Die Bezirksverbände der Gartenfreunde und viele Kleingartenvereine haben Spendenaktionen initiiert oder unterstützt, Geld- und Sachspenden gesammelt und, wo es möglich war, Unterkunftsmöglichkeiten für die Neuankömmlinge angeboten, etwa in Sälen und Verbandshäusern.

Derzeit bereiten die Verbände zusammen mit den Kleingartenvereinen die soziale Betreuung geflüchteter Familien in der beginnenden Gartensaison vor. Der Präsident des Landesverbandes der Gartenfreunde, Gert Schoppa, ruft alle Berliner Kleingärtnerinnen und Kleingärtner dazu auf, die geflüchteten Menschen mit offenen Armen zu empfangen und ihnen Unterstützung zu gewähren: „Helfen Sie den Neuankömmlingen aus der Ukraine, in unserer Stadt eine zeitweilige Bleibe zu finden. Einladungen in die Kleingartenanlagen, Gespräche, Geld- und Sachspenden, Bereitstellung von Unterkünften und Zuneigung können helfen, das Trauma einer Flucht erträglicher zu machen.“


Unterbringung in Lauben nicht möglich

Helfen und Not lindern, wo immer es möglich ist – das ist der dringende Wunsch vieler Menschen in der gegenwärtigen Ausnahmesituation. Vor diesem Hintergrund wurden auch Vorschläge geäußert, die Lauben in den Berliner Kleingärten als Flüchtlingsunterkünfte zur Verfügung zu stellen. Der Vorstand des Landesverbandes hat sich mit diesem Anliegen auseinandergesetzt, musste aber zu dem Schluss kommen, dass eine Unterbringung von Geflüchteten auf den Parzellen aus mehreren Gründen nicht möglich ist. Schon die rechtlichen Vorgaben schließen eine Nutzung zu Wohnzwecken in den allermeisten Fällen kategorisch aus. Aber auch in praktischer Hinsicht sind die Gartenlauben in der Regel nicht zur längerfristigen Unterbringung ganzer Familien geeignet. Dazu fehlt es an Raum, an den notwendigen sanitären Einrichtungen und an Heizungsvorrichtungen. Die Fakten dazu hat der Landesverband in einem Positionspapier (siehe unten als PDF) zusammengefasst. Demnach sind die Argumente gegen eine Freigabe zu Wohnzwecken leider unabweislich und wurden auch von Seiten der Landesbehörden bestätigt.

Gleichwohl ist der Landesverband der Gartenfreunde überzeugt, dass seine Mitgliedsverbände, die Kleingartenvereine und viele Kleingärtnerfamilien in Berlin mit ihren Möglichkeiten einen großen Beitrag dazu leisten werden, die Menschen aus der Ukraine in unserer Stadt herzlich aufzunehmen und gut zu versorgen.


Der Landesverband Berlin der Gartenfreunde e. V. 


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