Verfasst am 07.06.2016 um 17:20 Uhr

Berliner Kleingärtner erfolgreich auf dem Umweltfestival 2016

Zum dritten Mal beteiligten sich die Berliner Gartenfreunde am Umweltfestival vor dem Brandenburger Tor. Dort vertraten sie am 5. Juni 2016 zusammen mit mehreren Gärtnereien und Baumschulen den Bereich Urbanes Gärtnern. Von 11 bis 19 Uhr beantworteten die Gartenfachberater Steffen Wichitill (Bezirksverband Hohenschönhausen), Alain Hamm (Bezirksverband Marzahn) und Sven Wachtmann (Landesgartenfachberater) alle gärtnerischen Fragen. „Die meisten Besucher interessierten sich für Mittel gegen Pflanzenschädlinge“, so die Gartenfachberater. „Aufgrund des milden Winters wurde zum Beispiel die Population der Blattläuse ja nicht so stark dezimiert wie erwartet.“


Steffen Wichitill, Sven Wachtmann und Alain Hamm

Der Verzicht auf Chemie ist beim Pflanzenschutz im Kleingarten inzwischen von großer Bedeutung - so kann man gegen Blattläuse zum Beispiel Marienkäfer oder Raubmilben einsetzen. „Zu den meisten Schädlingen gibt es passende Nützlinge – das war vielen Besuchern neu“, resümiert Alain Hamm. „Anhand unserer mitgebrachten Zweige, die bestimmte Schadbilder aufwiesen, konnten wir das sehr anschaulich demonstrieren.“


In welchen Kleingartenanlagen gibt es Lehrpfade, die man mit Schülergruppen besuchen kann? Wie sehen Marienkäferlarven aus? Wo kann man einen Kleingarten pachten? Eine Kindergärtnerin bekam für ihre Schützlinge mehrere Tomatenpflanzen  geschenkt. – Auf alle Fragen und Wünsche fanden die Berliner Gartenfachberater die richtigen Antworten oder konnten mit ihren Informationsflyern, Broschüren und Anschauungsobjekten Auskunft geben. „Einer Dame, die über ihren Gartennachbarn wegen des häufigen Rasenmähens klagte, haben wir vorgeschlagen, ihm die Aussaat von Sommerblumen zu empfehlen“, schmunzelt Steffen Wichitill. „Dadurch würde sein Rasen viel bunter aussehen und müsste auch nicht so oft gemäht werden.“


Im Gespräch mit Claudia Kapfer (Grüne Liga Berlin) und Sabine Klingelhöfer (W. Neudorff GmbH KG) berichtete Sven Wachtmann auf der Bühne vor dem Brandenburger Tor über das giftfreie Gärtnern in den Berliner Kleingartenanlagen. „Der Trend geht weg von den chemischen und hin zu den natürlichen

Sven Wachtmann (mi.) im Geschpräch mit Sabine Klingelhöfer (re.) und Claudia Kapfer.

Mitteln – schon allein weil für Kleingärten nur noch wenige chemische Pflanzenschutzmittel zugelassen sind. Da hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan“, weiß er aus Erfahrung. „Viele Hobbygärtner wollen auch den natürlichen Pflanzenschutz und nehmen den höheren Aufwand in Kauf. Wir sehen das an den Besucherzahlen unserer Seminare zum giftfreien und zum bienenfreundlichen Gärtnern. Die steigen.“