Verfasst am 23.01.2017 um 15:45 Uhr

Die Grüne Woche 2017 ist eröffnet


Fotos: Andreas Rinner

Areal Afrika

Lutherrose 

Farngarten

Joachim Rukwied, Christian Schmidt, Günter Landgraf und Michael Müller auf der Ausstellungsfläche der Berliner Gartenfreunde; Foto: Christian Lück

Am 20. Januar 2017 haben der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt, und Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes e.V., die Internationale Grüne Woche 2017 offiziell eröffnet. Sie besuchten auf ihrem Rundgang durch die Blumenhalle (Halle 2.2) auch den Stand des Landesverbandes Berlin der Gartenfreunde e.V. „Wir Kleingärtner sind uns unserer Verantwortung für eine gesunde Umwelt und ausgewogene Ernährung durchaus bewusst“, bezog sich Verbandspräsident Günter Landgraf in seiner Begrüßung der Delegation auf das übergreifende Messethema. „Wir versorgen uns selbst mit Obst und Gemüse und wissen daher den Wert von Lebensmitteln zu schätzen.“


 Ab 10 Uhr war die weltgrößte Ausstellung für Landwirtschaft, Nahrungsgüter und Gartenbau dann für alle Besucher geöffnet.



Florian Seyd, Nico de Jager, Günter Landgraf, Gert Schoppa

Foto: Christian Lück

„Das Paradies ist überall“

Bereits am Abend des 19. Januar 2016 fand in der Blumenhalle die verbandsinterne Eröffnungsveranstaltung des Landesverbandes Berlin der Gartenfreunde e.V. statt. Die Mitglieder des erweiterten Vorstandes und zahlreiche Mitaussteller und Gäste nutzten die Gelegenheit, zusammen mit den Hallengestaltern Nico de Jager (The Flower Agency) und Florian Seyd (The Wunderkammer) das florale Gesamtkunstwerk vor Ausstellungsbeginn zu besichtigen. „Das diesjährige Hallenthema, das Luther-Zitat ‚Das Paradies ist überall‘, diente uns als Basis für die Gestaltung und war durachaus eine Herausforderung“, erläuterte Florian Seyd das Konzept. „Jeder stellt sich ja unter einem Paradies etwas Anderes vor – ich zum Beispiel denke an meinen Garten hinter dem Haus. Also haben wir hier in der Blumenhalle mehrere ‚Paradiese’ umgesetzt. So findet jeder hoffentlich etwas Passendes.“ Anschließend wandelten die Gäste begeistert durch die Areale Europa, Tasmanien, Afrika oder auch die mediterrane Welt und wählten ihren persönlichen Favoriten.


Martin-Luther-Statue im Gemüsebeet; Foto: Helmut van Heese

Die Berliner Kleingärtner haben sich ebenfalls durch das Luther-Zitat und das fünfhundertste Jubiläum der Reformation inspirieren lassen. Im Zentrum der Blumenhalle ist ein 240 Quadratmeter großes Kleingartenparadies entstanden, in dem neben der stilisierten Lutherrose aus rund 30.000 Bohnen, Linsen und Erbsen auch Luther selbst seinen Platz gefunden hat. Die 2,50 Meter hohe und rund fünfzig Kilogramm schwere Statue steht inmitten von Tomatenstauden, Salatbeeten und Kräuterpflanzen - und ist bereits beliebtes Fotomotiv. „Martin Luther war auch leidenschaftlicher Gärtner und hat in seinem Wittenberger Hausgarten Selbstversorgung betrieben, so wie die Kleingärtner es heute noch tun“, erklärt Gert Schoppa, Vorstandsmitglied des Landesverbandes Berlin der 

Gartenfreunde e.V., die überraschende Präsentation. „Daher freuen wir uns, dass wir Martin Luther in Form dieser Statue auch gleichsam als Person mit ins Spiel bringen konnten.“


Günter Landgraf, Katarina Barley, Klaus Neumann und Gert Schoppa im "Paradiesgarten" der Berliner Kleingärtner

Foto: Helmut van Heese

„Kleingärtner haben einen großen Sinn für Gemeinschaft“

Katarina Barley, Generalsekretärin der SPD, würdigte in ihrer Ansprache das „blühende Leben und die wohligen Gerüche“, die die Blumenhalle auf die Besucher verströme. Das Wort Paradies rufe bei vielen auch die ganz allgemeine Frage hervor, wie man sein Leben gelingend gestalten könne. Für die meisten Berliner gehören die innerstädtischen Kleingartenoasen natürlich dazu. „Jeder hat einen Anspruch auf sein persönliches Paradies“, stimmte Katarina Barley daher mit den Veranstaltungsbesuchern überein. „Die vorhandenen Kleingärten müssen in der Stadt erhalten bleiben. Damit die Kleingärtner auch weiterhin ihren großen Sinn für Gemeinschaft pflegen können und viel Freude beim Gestalten ihres kleinen Paradieses haben.“